Eine Legende zu Lebzeiten zu sein, ist nicht unbedingt förderlich
für die eigene Arbeitsethik. Angesichts der Tatsache, dass Angelo
Gaja mittlerweile vier Weingüter sein eigen nennt, müssen ihm solche
Lobhudeleien allerdings ziemlich egal sein.
So sahnt er im Gambero Rosso (ital. Weinbibel) Jahr für Jahr die
absoluten Höchstnoten ab und wird in seiner Heimat als Angelo
nationale verehrt. Ein Qualitätsbesessener, weit voraus blickender
Spitzenwinzer mit ausgeprägter Innovationsfreude, der es versteht
Visionen in Taten umzusetzen.
Seit 1996 führt er das 1859 von seinem Großvater in Barbaresco/Piemont
gegründete Weingut Gaja in dritter Generation und Zusammenarbeit
mit seinem Önologen Guido Rivella weiter. Das historische Flaggschiff
und der wichtigste Wein der Familie Gaja ist der Barbaresco, aus
Nebbiolo–Trauben. Gaja wagte es jedoch auch, die Rebsorten Cabernet
Sauvignon und Chardonnay im Barrique–Ausbau zu erzeugen, was
damals nicht wirklich typisch für die Region Piemont war.
Trotzdem ist es ihm mit Bravour gelungen und vielleicht macht genau
diese Unfehlbarkeit eine Legende wie ihn aus.